Neozoen sind für Gewässerbiologen und -ökologen eine Herausforderung: Die neu auftretenden Arten müssen erkannt und bestimmt werden. Ihre Herkunftswege sind nachzuvollziehen, um weitere ungewollte Ausbreitungen einschränken zu können, und die Auswirkungen dieser Arten müssen beurteilt werden. Denn neben Neozoen, die sich unauffällig zwischen den heimischen Arten einordnen, gibt es solche, die plötzlich massenhaft auftreten, Lebensgemeinschaften verändern und auch in der Wasserwirtschaft eine ernstzunehmende Gefahr darstellen können, wie es die aktuelle Invasion der Quaggamuschel zeigt.

Der geplante Kurs unterscheidet sich in drei Punkten von den üblichen DGL-Bestimmungskursen in Bad Bevensen:

• Im Bestimmungsteil des Kurses wird eine große Bandbreite taxonomischer Gruppen berücksichtigt. Es sollen dabei neben den Tiergruppen mit vielen Neozoenarten, wie Mollusca oder Amphipoda - mit dem Schwerpunkt aktuelle Neuzugänge und kritische Arten -, auch solche berücksichtigt werden, die in bisherigen Kursen / oder deren Neozoen nicht oder kaum behandelt wurden: etwa Nemertini, Branchiobdellidae, Polychaeta, Bryozoa, Plathelminthes, Halacaridae, Curculionidae, Crustacea außer Amphipoda. Statt langer Bestimmungswege wird es eher direkte Vergleiche / Gegenüberstellungen geben.
• Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erkennung im Freiland nach Lebend- bzw. Verhaltensmerkmalen und die Nutzung von Habitatcharakteristika.
• Im Seminarteil sollen neben Biologie und Ökologie von Neozoen insbesondere Konzepte der Bewertung von Neozoenvorkommen vorgestellt und diskutiert werden

Dipl. Biol. Brigitta Eiseler, Roetgen

Karsten Grabow
Prof. Dr. Andreas Martens
Gerhard Schoolmann

Dipl. Biol. Frank Eiseler, Roetgen