Neben Libellen und Steinfliegen, gehören die Eintagsfliegen zu den ältesten Insekten auf der Erde. Die im Volksmund auch Hafte, Wassermotten, Augustfliegen oder Uferaas genannten Tiere besiedeln ausschließlich aquatische Lebensräume – hauptsächlich Fließgewässer, aber auch stehende Gewässer – jedoch keine marine Biotope, wenngleich vereinzelt sogar limnische Brackwasserbereiche besiedelt werden können.

Ihre Artenzahl wird auf über 2500 mit mehr als 200 Gattungen geschätzt. In Mitteleuropa sind, laut Bauernfeind und Humpesch (2001), 141 Arten aus 17 Familien und 33 Gattungen bekannt. Somit handelt es sich bei den Ephemeroptera um eine überschaubare, aber in Teilen oft recht schwierig zu bestimmende Gruppe.

Wegen ihrer rein aquatischen Lebensweise und der Neigung sehr vieler Arten, spezielle bzw. extreme Habitate zu besiedeln, gelten die Eintagsfliegen, zusammen mit Stein- und Köcher-fliegen (ESK- oder EPT-Arten) als hervorragende Indikatoren für die strukturelle und oft auch stoffliche Beschaffenheit unserer Bäche und Flüsse und z. T. auch stehender Gewässer. Die Kenntnis der Arten und ihre ökologischen Bedürfnisse sind daher unabdingbar für die Wissen-schaft der Gewässer.

Der Kurs soll einen Beitrag dazu leisten, die Arten der Eintagsfliegen, ihre ökologischen An-sprüche sowie ihre Verbreitung im norddeutschen Tiefland intensiver kennenzulernen.

Fachreferentin:

Dipl.-Biol. Brigitta Eiseler

Kurskoordination:

Dr. Manfred Siebert