Im Alltag begegnen wir in der Familie und unter Kolleg/-innen oft Sprüchen, die das ‚Ende der Diskussion‘ signalisieren, damit jede Veränderung abbügeln und im Kern oft einen absoluten Machtanspruch demonstrieren. Solche Sprüche treten in Form von verletzenden Bildern, ironischen Fragen und auch Scherzen auf. („Wie willst Du das als Frau beurteilen?“ / „Das haben wir immer schon so gemacht!“ / „Wer zahlt schafft an!“ …)

In Gaststätten, Kantinen, Cafés, an familiären Esstischen und vielen anderen Orten wird über Politik gesprochen. Oft mit Kompetenz und ernsthaftem Bemühen, Politik zu verstehen, oft aber auch auf eine Weise, die „Stammtischniveau" hat.  („Das Boot ist voll!“ / „Die da oben bereichern sich doch nur selber!“ / „Alle Muslime sind Terroristen!“ ….)

Gemeint sind in beiden Fällen platte, undifferenziert selbstgerechte und aggressive Äußerungen über Einzelne und bestimmte gesellschaftliche Gruppen. Oft bekommen diese Äußerungen Beifall oder aber sie bleiben unwidersprochen, weil man in der Situation zunächst verstummt.