Im Norden Deutschlands waren die Menschen immer in Bewegung: Vom deutsch-dänischen Grenzgebiet brachen während der Völkerwanderung die Angeln nach Britannien auf; „dänische“ Wikinger siedelten zwischen Ost- und Nordsee und gründeten Handelsplätze wie Haithabu; am Ende des 2. Weltkriegs kamen Flüchtlinge aus dem Baltikum und Pommern hier an; und in jüngster Zeit nahm das Land viele Asylsuchende auf. Die Landschaft mit den Halligen, mit weißen Stränden, mit Buchten und Förden sowie zahlreichen Seen faszinierte Maler wie Emil Nolde; berühmte Autor/inn/en wie Theodor Storm, Friedrich Hebbel, Günter Grass und Sarah Kirsch schufen hier ihre Werke; Komponist Carl Maria von Weber wurde in Eutin geboren. Städte wie Lübeck, Husum oder Kiel warten mit ihrer besonderen von Backsteinbauten geprägten Architektur auf. Im Windschatten der großen Politik gestalteten Deutschland und Dänemark nach langjährigen Auseinandersetzungen ein konstruktives Miteinander; das dänische Konzept der Volkshochschulen begann von hier aus seinen Erfolgsweg. Während der Nazi-Zeit praktizierten die dänischen Nachbar/inne/n wirkungsvoll zivilen Widerstand; in jüngster Zeit prägten Kontroversen um Zuwanderung und den Umgang mit dem Islam die politischen Debatten. Der Küstenstreifen ist zu einem wichtigen Standort der Windenergie geworden. Erschließen Sie sich mit Gleichgesinnten die vielfältigen Dimensionen dieser europäischen Kulturlandschaft.