Die Kriebelmücken sind in Deutschland mit 55 Arten vertreten und gehören aufgrund ihrer Bedeutung als Blutsauger und Krankheitsüberträger zu den weltweit am besten untersuchten Insektenfamilien. Die Larven spielen bei der Selbstreinigung der Fließgewässer eine wichtige Rolle, zu Massenentfaltungen neigende Arten stellen zudem eine bedeutende Nahrungsgrundlage dar. Aufgrund ihrer Fähigkeit, alle Fließgewässertypen zu besiedeln, sind die Präimaginalstadien geeignete Zeigerorganismen für die Saprobie, die Gewässerversauerung oder für naturnahe Gewässerstrecken. Ihr Anteil in der DIN 38410-1 von 2004 und in der operationellen Taxaliste ist daher mit jeweils 37 Arten vergleichsweise sehr hoch.

Da insbesondere die Bearbeitung der charakteristischen Puppen bereits nach einer kurzen Einarbeitungszeit auf Artniveau vorgenommen werden kann, ist es Ziel des Kurses, die Puppen aller bestimmbaren Vertreter dieser Familie mit ihren diagnostischen Merkmalen an vorhandenem Kursmaterial unter Verwendung eines erweiterten Bestimmungsschlüssels darzustellen und abzugrenzen.

Darüber hinaus sollen im Kurs auch die bis auf Artniveau bestimmbaren Larven vorgestellt und deren Bestimmung geübt werden.

Dr. Gunther Seitz, Landshut

Dipl.Biol. Brigitta Eiseler